Words
Die blaue Stunde
Die blaue Stunde wacht über mich.
Sie hat ein liebevolles, zartes Gesicht.
Sie lädt mich ein zum Kaffeeplausch.
Zum Reden, Schweigen, zum Gedankentausch.
Fühl mich hier aufgehoben.
Bin geblieben.
Bin verborgen.
Starre in das viele Blau.
Das verschwindet und kommt für lau.
Verbinde gute Gefühle damit.
Weil ich weiß, du kommst dann mit.
Die blaue stunde, die gehört uns zwei.
Glänzende Federn
Glänzende Federn bewegen sich im Wind.
Meine Gedanken springen wild.
Fahrtwind fährt durch mein Haar.
Ich hab vermisst, wie das mal war.
Nach all den Jahren, bin ich zurückgekehrt.
Und meine Heimat fühlt sich an, als ob ich sie begehr.
Freiheit, Abenteuer, all das, das war nie da, als ich noch da war.
Hab die weite Welt umarmt, bin von Papua Neuginea nach Japan.
Und Europa war mein Zipfel am Arm.
Den ich nie losgelassen hab.
Kleine Reisen in meinem Herz,
haben mich zurückgeführt.
Die Heimat fühlt sich wie Heimat an.
Und was soll ich sagen, das ist wunderbar.
Grauer 17. Juni
Grauer, dreckiger Himmel.
Vögel ziehen ihre Bahnen.
Tauchen ab und fischen etwas aus dem kalten schwarzen See.
Geh entlang dem Fluß spazieren.
Als wär ich hier noch nie gewesen.
Hab mich in diesen Ort verliebt.
Hätt nie gedacht, dass das passiert.
Wenn die Wolkenfelder aufreißen
und die Sonne durchblinzelt,
und ich mit dem Rad durch die Landschaft fahr,
dann erscheinen mir all die Bilder
wie aus einer anderen Ära.
Als wär ich schon mal hier gewesen. Vor langer langer Zeit.
Atme Mandelblüten ein, und sehe
Tabakpflanzen blühen.
Und bin doch von Hochhäusern umgeben in dieser urbanen Szenerie.
Ich hab mich immer dran festgehalten,
dass alles so wird, wie es wird.
Dass alles kommt wie es kommt,
und alles gut sein wird, weil es gut ist.
Es ist ok für mich. Ich bin angekommen. Es ist völlig ok. Völlig ok.
Grüne
Grüne, lichte Wälder,
regennasse Straßen
und kalte Erinnerungen.
Bunte kleine Häuser.
Spitze, blaue Kanten.
Weite Sicht
mitten im Dickicht.
Von Achterbahn fahren wird einem schlecht.
Kirchturmspitzen
an jeder Ecke
auf jedem Berg.
Predigen.
Sehen.
Schlafen.
Fühlen.
Regen am Fenster
fällt auf mein Gesicht.
Tropfen laufen in meine Kleider.
Hab meine Worte verloren
Hab meine Worte verloren.
Auf der Suche nach meinen Schuhen.
Bin zurück gelaufen um nach ihnen zu suchen.
Bin müde gewesen
und tapfer geblieben.
Bis deine Türe offen stand.
Da waren sie, meine Schuhe.
Standen aufgeräumt im Schrank.
Hab sie angezogen und bin gegangen.
War das richtig oder war ich befangen.
Hin und wieder weiß ich nichts
Weiß ich nicht, was ich tue.
Dann bin ich blind.
Und bin ich stumm.
Hör ich auf zu hören,
was kann ich dann noch tun.
Fühlen tue ich immer noch,
und alles fühlt sich richtig an.
In der Nacht
In der Nacht
rennen Pferde,
rennen um die Wette.
Werden immer schneller
bis die strecke endet.
Einst war da ein Einhorn.
Das war das Muttertier.
Es war besonders stier.
Es hat gelernt sich anzupassen.
Und den anderen Mut zu machen.
Am Ende waren sie alle gleich.
Und sprangen über den großen Teich.
Wer zu kurze Beine hatte,
ging verloren auf dieser Etappe.
Im dunklen Wald,
riefen einst die Eulen laut,
sie schrien und heulten
bis der Wolf sie hörte.
Sie lagen da am Boden schwer.
Die Flügel behängt mit Ölgeschmier.
Da fragt der Wolf: Was mach ich nun?
Soll ich euch fressen oder mit euch ruhen?
Die Eulen weinten weiterhin.
Und auch der Wolf, der stieg mit ein. So heulten sie die ganze Nacht.
Erschöpft vom langen Heulgejaule
schliefen alle ein.
Am nächsten Morgen kam eine große Welle und packte alle mit ein.
misanthropendasein
Lasst mich heut allein.
Bin Misanthrop tonight.
Vogelsein
Ich würde gerne ein Vogel sein.
Meine Flügel tragen mich in die weite Welt.
Weit weg von meinen Sorgen.
Ich vergesse Raum und Zeit.
Und tauche ein in eine große, bunte Seifenblase.